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Buß- und Bettag

Umkehr-Gwoeii-Shutterstock.com_Hallo ihr Lieben,

der heutige Tag ist nicht irgendein Tag. Heute ist, wie der Titel unschwer erkennen lässt, Buß- und Bettag. Und was einige vielleicht nicht wissen, bis 1994 war er gesetzlicher Feiertag bei uns in Deutschland. Dies wurde dann allerdings geändert, wodurch nur noch der Freistaat Sachsen heute arbeitsfrei hat. Wie es dazu genau kam und warum der Buß- und Bettag gefeiert wird, das möchte ich Euch mit diesem Beitrag erklären.

Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag, der auf Notzeiten zurückgeht. In Anbetracht von Notständen und Gefahren wurde die Gesamtbevölkerung zur Umkehr und Gebet aufgerufen. Dabei soll das Wort „Buße“ jedoch nicht büßen im Sinne von bestrafen bedeuten, sondern eine Buße „im Sinne der Reue für begangene Sünden“ sowie eine Umkehr und Gesinnungsänderung zu Gott hin sein.

Das klingt nun alles wahnsinnig christlich und gläubig. Ist es aber gar nicht. Wenn man es nun ohne die von der Kirche geprägten Worte Sünde und Umkehr betrachtet, ist es ein einfaches inne halten, in sich gehen, ein sich selbst fragen, was man besser machen kann. Oder plakativ gesprochen: Aufräumen mit sich selbst! Das unter den Teppich Gekehrte wieder ans Tageslicht bringen und sich damit auseinander setzen. Dies können Versäumnisse oder auch Unrecht sein, eben alles, das uns selbst belastet. Ob nun selbst direkt darin verwickelt, als Teil der Gesellschaft oder der ganzen Welt.

So viel nun zur Bedeutung des heutigen Tages, der trotzdem er in der Bundesrepublik (mit Ausnahme Sachsen) nicht arbeitsfrei ist, dennoch als Feiertag angesehen wird und an dem in zahlreichen Kirchen Gottesdienste abgehalten werden.

Aber warum wurde er als arbeitsfreier Tag abgeschafft? Die einfache Erklärung liefert Wikipedia: „…um die Mehrbelastung für die Arbeitgeber  durch die Beiträge zur neu eingeführten Pflegeversicherung durch Mehrarbeit der Arebeitnehmer auszugleichen.“ Es hatte also rein wirtschaftliche Gründe, als man den Buß- und Bettag 1994 mit Wirkung zu 1995 abschaffte. Eine Wiedereinführung wurde in den ersten Jahren immer wieder erfolglos gefordert bis das Thema schließlich nicht mehr diskutiert wurde.

Wie schon erwähnt, lediglich in Sachsen besteht der Buß- und Bettag bis heute noch als gestetzlicher, arbeitsfreier Feiertag. Allerdings bekommen sie diesen nicht geschenkt. Denn die in Sachsen „abhängig Beschäftigten“ (und nicht die Arbeitgeber) zahlen einen höheren Beitrag zur Pfegeversicherung als im restlichen Bundesgebiet. Der Nachteil an der Sache: Der Beitrag in Höhe von 0,5% des Bruttoarbeitsentgelts übersteigt die Kosten für einen Arbeitstag. Also haben die Sachsen zwar einen freien Tag, zahlen dafür aber mehr, als wenn sie arbeiten würden.

Zuletzt noch etwas für die Datierungsbegeisterten unter euch. Der Buß- und Bettag findet immer am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) statt, also 11 Tage vor dem ersten Advent bzw. am Mittwoch vor dem 23. November.

Wie auch immer ihr diesen Tag begeht, vielleicht findet ihr kurz Zeit in Euch zu gehen. Vielleicht habt ihr Ballast, den ihr gerne los werden möchtet. Man muss nicht den Buß- und Bettag dafür nutzen, um in seiner Seele aufzuräumen, aber man kann ihn nutzen damit anzufangen.

In diesem Sinne

Eure Ann

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