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Leben am Rande der Gesellschaft

Hallo ihr Lieben,

durch meine unfreiwillige freie Zeit, habe ich die Möglichkeit auch mal wieder ein bisschen intensiver im Internet herum zu surfen. Dabei habe ich auf ntv.de einen aufrüttelnden Bericht mit dem Titel „Das Mädchen, das nicht sein darf“ gelesen. Thema: Straßenkinder.

Die Probleme, vor denen die Straßenkinder stehen und vor allem welche Steine die deutschen Behörden ihnen in den Weg legen, werden anhand eines Mädchens skizziert. Ivy, aus Fürth geflüchtet, ist ein Straßenkind in Berlin.

Abgehauen aus Fürth ist sie wegen ihres Vaters. Wollte eigentlich nach Schweden. Kam aber nicht weit.

Heute also lebt sie in Berlin – auf der Straße. Hilfe bekommt sie keine von den berliner Behörden, weil sie faktisch ein Fall für Fürth ist und in Berlin gar nicht existiert.

„Das ist ein echter Teufelskreis […] Es gibt ja einen guten Grund, warum die Kids von zu Hause ausreißen, in eine andere Stadt flüchten. Ausgerechnet dahin zurück wollen sie natürlich nicht.“, sagt Eckard Baumann (Vorsitzender der Straßenkinder e.V.). Doch allerdings müssten die Kinder genau dorthin zurück, denn Hilfe oder Unterstützung vom Staat bekommen sie nur an ihrer Meldeadresse; um diese zu ändern muss man allerdings volljährig sein. Ein Teufelskreis.

Es ist schon Wahnsinn, mit wie viel Bürokratie diese Kinder zu kämpfen haben. Klar, man sollte auch nicht von zu Hause weglaufen. Aber wenn man dort mit häuslicher Gewalt oder Alkoholmissbrauch konfrontiert wird, bleibt manchen Kindern manchmal gar keine andere Wahl. Und wie man ja aus diversen Fällen weiß, kümmert sich das Jugendamt nicht wirklich darum, wenn es Anzeichen von Gewalt oder Überforderung seitens der Eltern gibt.

Abgesehen vom Weglaufen ist die Lebensgeschichte des Mädchens eine, die man leider viel zu oft hört oder liest.

Und dennoch, das Mädchen hat einen Hoffnungsschimmer: Sie wird bald 18. Dann kann sie sich selbstständig in Berlin melden, zur Schule gehen und, wie sie sagt, Medizin studieren um zu Ärzte ohne Grenzen zu gehen. Und doch kommt auch hier wieder hervor, was man befürchtet, Selbstzweifel. So schließt sie mit den Worten: „Aber es kommt ja immer anders.“

Die Bürokratie ist nur ein Aspekt, den der Artikel beleuchtet. Das Thema Weglaufen und die Folgen, auch das „über die Runden kommen“ werden thematisiert. Alles wirklich erschreckend. Ich finde es schlimm, dass es in einem Land, wie Deutschland, dazu kommen kann, dass Kinder von zu Haue weglaufen müssen, weil sie dort mit Gewalt, Alkohol und/oder Drogen konfrontiert sind.

Ich kann Euch den Artikel wirklich nur empfehlen zu lesen. Man bekommt eine neue Sicht auf die Dinge. Ein Klick hier genügt.

In diesem Sinne

Eure Ann .

2 Kommentare zu „Leben am Rande der Gesellschaft

  1. In Solingen gibt es seit den 80ern eine so genannte Notschlafstelle. Dort können Jugendliche hingehen, wenn sie daheim Probleme haben, egal welcher Art. Sie bekommen Essen, ein Bett, auch Kleidung, alles was sie brauchen ist dort vorhanden. Es gibt ehrenamtliche Helfer, die sich um die 14 – 26jährigen kümmern und ihnen auch helfen (Jugendamt usw.). Solche Modelle sollte es öfter geben…

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